Wenn Fashion zur existenziellen Kunst wird – Ingnahl Magadan in meinen Inszenierten Räumen
Schnell wurde mir klar, dass das wieder eine Begegnung der bewundernden Art war und ein Auftrag, der meine Kreativität und mein Schaffen fordert. I fall in love.
Ingnahl Magadan ist eine deutsche Konzeptkünstlerin, geboren 2018 in Düsseldorf – das klingt ungewöhnlich, ist aber Teil ihrer künstlerischen Selbstdarstellung. Sie nutzt Fotografie, Video, Objekte, Lyrik, Klang und konzeptkünstlerische Kleidung, um über das Unsichtbare zu sprechen: die Unendlichkeit des Seins und die Auflösung der Trennung zwischen Leben und Tod. Für sie steht Liebe im Mittelpunkt – eine Kraft, die alles durchdringt und stärker ist als der Tod.
Ihre Kollektion ist käuflich zu erwerben – streng limitiert, von jedem Kleidungsstück gibt es nur fünf Stück. Jedes Teil trägt eine Geschichte, eine Erinnerung, eine Emotion. Es ist das gemeinsame Werk von Ingnahl und ihrem verstorbenen Mann, Ingolf Timpner – eine stille, zugleich kraftvolle Dokumentation, dass Liebe und Leben über den Tod hinaus existiert. Sie trägt ihre Liebe auf der Haut, und genau diese intime, kraftvolle Energie sollte ich fotografisch sichtbar machen.
Mit diesem Anspruch kam Ingnahl auf mich zu. Um dem gerecht zu werden, musste ich sie kennenlernen – in einem langen Gespräch bei ihr vor Ort, im Austausch über ihre Gedanken, ihre künstlerische Haltung, ihre Stoffe, ihre Schnitte, ihre Verarbeitung. Sie arbeitet mit höchster Qualität, und das sollte auch die Fotografie widerspiegeln.
Bei diesem Auftrag habe ich mich riesig darüber gefreut, zwei inszenierte Räume entwickeln zu dürfen, die nicht nur Bühne waren, sondern die Atmosphäre für ihre Kollektion geschaffen haben. Der weiße Raum bestand aus 138 Kissen, die dicht an dicht an den Wänden befestigt wurden – weich, monumental, fast surreal. Der schwarze Raum auch reduziert, klar, hier mit Neonröhren, die in einer Flucht zusammenliefen, wie eine Landungsspur, die den Blick lenkt und die Spannung zwischen Licht und Dunkelheit spürbar macht.Und niemand hätte ihre Designs besser präsentieren können als sie selbst. Es war entscheidend, dass Ingnahl in ihren eigenen Stücken steht. Nur sie konnte die Liebe nach dem Tod ins Hier und Jetzt tragen – unverstellt, unmittelbar, von einer Intensität, die kein anderes Model hätte verkörpern können. Genau darin lag die Kraft dieser Arbeit.
Ich bin sehr dankbar für diese künstlerische Zusammenarbeit.